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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 73

1900 - Essen : Baedeker
73 Der Hauberg steht jetzt kahl da ; Ginster- und Heidegestrüpp bedeckt den Boden. Mit einer kräftigen Hacke wird nun Rasen und Gestrüpp 5—8 cm tief umgehackt. Nachdem der Rasen getrocknet, die Erde ausgeklopft ist, flammen bald Hunderte von Feuern au den kahlen Abhängen der Berge auf; ihr Rauch legt sich wie eine weiße Decke über die stillen Thäler. Später werden die Äschenhaufen auseinandergeworfen, und in die Asche hinein wird Saatkorn gestreut. Am frühen Herbstmorgen ziehen dann die Genossen mit Zugtieren und kleinen Pflügen in den Hauberg, um die Saat unter die Erde zu bringen, und so folgt der Lohernte im andern Sommer die Roggenernte. Hat sich in den nächsten Jahren der Boden mit saftigen Gräsern bedeckt, so sind die Lohberge das Bereich der Hirten. Wird aber das Gras dürftig, und treten endlich Ginster und Heidekraut an seine Stelle, so liefert der Hauberg den Genossen ein brauchbares Streumittel. Nun läßt man dem Hauberge einige Jahre Ruhe, bis die stehen gebliebenen Wurzelstöcke der Eichen neue, kräftige Sprossen getrieben haben. 2. In nicht allzu ferner Zeit wird ein großer Teil der Hauberge des Siegerlandes verschwinden müssen; denn während der Lohn für die Arbeit im Hauberge sich ständig steigert, füllt unaufhörlich der Preis der gewonnenen Erzeugnisse. In früheren Zeiten stellte man aus dem Holze der Hauberge Holzkohlen her, die man für gutes Geld an die zahlreichen Hochöfen und Eisenhütten des Siegerlandes absetzen konnte. Jetzt ist die Holzkohle fast völlig durch den Koks verdrängt worden, und die Meiler sind daher aus den Thälern verschwunden. Dazu kommt noch, daß die Eichenlohe ausländischen Gerbstoffen, besonders dem Quebrachoholz*), durch dessen Verwendung das Leder in viel kürzerer Zeit und viel billiger hergestellt werden kann, mehr und mehr weichen muß, wodurch ihr Preis allmählich stark herabgedrückt wird. Um dies zu verhindern, haben die Haubergsleute — freilich vergeb- lich — zu erreichen versucht, daß ein hoher Zoll auf die Einfuhr von Que- brachoholz gelegt werde. Es bleibt eben nichts anderes übrig, als die Berge mit der Zeit einer andern Bewirtschaftung zu unterwerfen, und damit ist bereits ein guter Anfang gemacht worden. Die hochgelegenen Flächen der Hauberge bepflanzt man mit Fichten; besonders warm gelegene Teile sind in Obstpflauzungen verwandelt worden, und die den Dörfern zunächst liegenden Stücke werden wohl nach und nach in Acker- und Wiesenland umgewandelt werden, zumal der wachsenden Industrie gegenüber die Zunahme des Acker- baues Nur V0n Vorteil sein kann. Nach Rover u. a. *76. Die Gewinnung der Naphtha. Trotzdem der allgemeine Gebrauch des Petroleums und mit ihm die ganze Naphthaindustrie verhältnismässig jung sind, so kannte man doch Naphtha schon im grauesten Altertum. Persische Priester zündeten das dunkle 01, wo es aus der Erde hervorquoll, ihren Göttern zu Ehren an. Die alten Ägypter balsamierten ihre Toten mit Erdöl ein, und die Mauern von Babylon wurden mit Naphthamörtel gebaut, der ihnen eine besondere Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse verlieh. Wenn die Naphtha *) Dieses rotbraune, harte Holz enthält eine reichliche Menge von Gerbstoff und wird aus Argentinien eingeführt. Deutschlands Einfuhr betrug 1896 über 67000 t im Werte von 3‘/2 Millionen Mark.

2. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 81

1900 - Essen : Baedeker
81 denn 100 kg Gerste geben nur 70—80 kg Malz. Ist nun die Keimung so weit fortgeschritten wie es erforderlich ist, so muß sie rasch unterbrochen werden, und das geschieht durch die Darre." Aus den kalten Kellerräumen stiegen wir jetzt Treppe um Treppe hin- auf in ein oberes Stockwerk und traten durch eine kleine Thür in einen Raum ein, aus dein uns eine glühende Hitze entgegenströmte. In der Mitte des Raumes erblickte ich .einen mächtigen Schornstein, um den rings herum mehrere Reihen von Öffnungen angebracht waren; aus diesen strömte die heiße Luft. „Wir befinden uns unter der Darrkammer," erklärte der Brau- meister. „Hier sehen wir eine Menge dürrer Keime, die den Boden hand- hoch wie ein Teppich bedecken, sie sind durch den Drahtboden der Darre hin- durchgefallen. Sie werden an Landwirte verkauft, welche sie dem Viehfutter als nahrhaften Bestandteil zusetzen; denn 100 kg Malzkeime sollen ebensoviel Nährwert haben wie 350 kg Heu." Wir stiegen eine Treppe höher und gelangten in die untere Darrkammer, deren Fußboden und Decke durchlochte Eisenbleche bildeten. Das Malz war spannenhoch aufgeschüttet; über uns befand sich die obere Darrkammer, in welcher das nasse Malz abgetrocknet wird, ehe man es der stärkeren Hitze der unteren Kammer aussetzt. Nachdem das Malz eine Reinigungs- und eine Quetschmaschine durchlaufen hat, rieselt es in große Behälter hinab, von wo aus es den Maischbottichen zur Bier- bereitung zugeführt wird. Mein Freund geleitete mich nun in das trauliche Braustübchen, wo ein kleiner Imbiß bereitet war, zu dem eine Probe des in der Brauerei bereiteten edeln Gerstensaftes trefflich mundete. Nach Herm. Wagner. *82. Das Leder. 1. Das älteste Gewerbe, welches die Menschen ausübten, war die Herstellung von Waffen. Nächst der Notwendigkeit, sich gegen wilde Tiere oder feindliche Menschen zu schützen, drängte sich ihnen das Bedürfnis auf, den Körper vor den schädlichen Einflüssen der Witterung zu bewahren. Sobald die Menschen größere Tiere zu erlegen vermochten, lernten sie von selbst den Gebrauch der Kleider kennen; der Besieger eines kräftigen Tieres schmückte sich mit dessen Haut. Die rohe Tierhaut, welche dem Sieger erst als Sieges- zeichen, später als Kleidung diente, hatte aber den Übelstand, daß sie bald in Fäulnis überging; indessen konnte den rohesten Völkern nicht entgehen, daß der Füulnisprozeß durch Entziehung des Wassergehaltes, also durch Aus- trocknen aufgehoben wurde. Znm Trocknen der Häute über dem Feuer war jetzt nur noch ein Schritt, ebenso zu der Erkenntnis, daß Tierhäute durch Räuchern vor Fäulnis bewahrt werden. Das Verfahren, Tierhäute zu räuchern, wurde noch im 18. Jahrhundert von einigen Jndianerstümmen ausgeübt. Allein sowohl die getrocknete als auch die geräucherte Tierhaut wurde allmählich spröde und hart und brach bei starkem Biegen. Da die Menschen ohne Zweifel schon früh bemerkten, daß ihre eigene Haut durch Einreiben mit Tierfett weich und geschmeidig wurde, so lag es nahe, daß sie dasselbe Verfahren bei der Tierhaut anwandten. Dadurch wurde die tierische Haut gleichzeitig vor Fäulnis geschützt, und so konnte bereits von einem Gerbe- prozeß gesprochen werden. Diese Art der Gerberei finden wir noch heutzutage bei wandernden Hirtenvölkern der asiatischen Ebenen, und sie ist die Grund- lage der Sämischgerberei, bei welcher die tierische Haut durch Behandlung Heinecke, Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen. 6

3. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 84

1900 - Essen : Baedeker
84 Er war i. J. 1806 als der Sohn des Schreiner-Oberzunftmeisters Wirth in Stuttgart geboren, der es sich zur Richtschnur gemacht hatte, nur gute Arbeit in feinerer Ausführung zu liefern. Sein Sohn zeigte schon als Lehrling, dass er nicht aus der Art geschlagen war; denn ge- schickt und voll Ehrgeiz führte er die ihm übertragenen Arbeiten aus, und alles, was er aus eigenem Antriebe fertigte, zeugte von eigenem Nachdenken und künstlerischem Sinn. Als Nachfolger seines früh verstorbenen Vaters gab Friedrich Wirth dem übernommenen Schreinergeschäft bald eine grössere Ausdehnung. Er richtete ein Musterlager von Möbeln ein und schuf dadurch eine der in jener Zeit so spärlichen Gelegenheiten, zu sehen, was eigentlich feine und genaue Schreinerarbeit sei. Die verknöcherten Zunftgenossen sahen hierin freilich eine umstürzlerische Neuerung. Die Drechslerzunft verklagte ihn wegen Pfuscherei, weil er an seinen Schreinerarbeiten Teile anbrachte, die nach altem Recht nur ein gelernter Drechsler ausführen durfte (s. Nr. 111). Trotzdem erwarb sich Wirth einen guten Ruf und eine weitverzweigte Kundschaft, und sein Landesherr verlieh ihm den Titel eines ,,Hofebenisten“. Der industrielle Hauch, der in den vierziger Jahren des neun- zehnten Jahrhunderts auch in die Gewerbe eindrang, wurde von Friedrich Wirth rechtzeitig in der Bedeutung erkannt, die er auch für die Schreinerei hatte, und so verhielt er sich gegen die Benutzung einer Säge- und Hobelmaschine nicht misstrauisch und feindselig, wie die meisten seiner Berufsgenossen, sondern verwertete die Neuerung zu seinem Vorteile. Schon auf der Leipziger Industrie-Ausstellung vom Jahre 1850 erhielt er für die Möbel, bei denen er die Maschine zu Hilfe genommen hatte, die silberne Medaille. Ein Jahr später gab ihm die erste Weltausstellung in London (s. Nr. 129) die An- regung, einen vollständigen Maschinenbetrieb einzuführen, was da- mals in Stuttgart ein Aufsehen erregendes Ereignis war. Dieser Fabrikbetrieb diente vorzugsweise der Herstellung von Parkettböden. Mittels der Maschine konnten die sauber aneinandergepassten, oft verschiedenfarbig zu Feldern und Sternfiguren zusammengesetzten Platten von Eichen- und Tannenholz so billig hergestellt werden, dass sie sich zur allgemeineren Anwendung bei besseren Bauten empfahlen. Das spiegelglatte Parkett wurde jetzt auch in feineren bürgerlichen Wohnungen Mode und rief das Verlangen hervor, auf so vornehmen Fussböden auch gediegenere und gewähltere Möbel und Geräte aufzu- stellen. So wurde das Parkett der Ausgangspunkt eines feineren Ge- schmacks für Zimmereinrichtungen, für deren Herstellung Wirth ein besonderes Fabrikgebäude errichtete. Im Jahre 1864 zog sich der alternde Meister auf seinen Ruhe- sitz am Bodensee zurück. Seinen in der eigenen Werkstatt gebildeten Söhnen konnte er getrost sein blühendes Geschäft übergeben. Es arbeitet noch jetzt mit den neuesten und vollkommensten Holzbe- arbeitungsmaschinen, und seine Erzeugnisse gehen nach allen Teilen Deutschlands, nach der Schweiz, nach Holland, ja selbst nach Amerika. Nach Schmidt-Weiisenfels und Ph. Wirtgen.

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 155

1900 - Essen : Baedeker
155 der Gewerbefreiheit im Jahre 1810 Hs. Nr. 111), durch welche die hemmenden mittelalterlichen Schranken niedergerissen wurden, vermochte dem Handwerk zu- nächst nicht aufzuhelfen; denn es entstand ihm eine neue Schwierigkeit durch das Maschinenwesen. Da die Industrie ihre Erzeugnisse schneller und billiger herstellen konnte, als das Handwerk die seinigen, so mußte auch der Hand- werker billig arbeiten und deshalb ans Tüchtigkeit seiner Arbeit und ans ihren künstlerischen Schmuck verzichten. „Billig und schlecht!" das waren die Kennzeichen der Handwerksware. Besser stand es in England und Frankreich. Hier hielt man weit mehr auf Tüchtigkeit der Ware und ans ihre gefällige, geschmackvolle Ausführung. Bald wurden in Deutschland nur noch englische und französische Waren geschützt und in großen Massen aus diesen Ländern bezogen; dadurch aber wurden dem Volksreichtnm schwere Nachteile zugefügt. Die erste allgemeine Industrie-Ausstellung in London (1851) ließ erkennen, daß die Ausstellungs- gegenstände der Franzosen am meisten Beifall fanden und den Weltmarkt beherrschten. Die praktischen Engländer beschlossen daher, nicht nur um der nationalen Ehre, sondern auch um des nationalen Wohlstandes willen mit den Franzosen in einen Wettkampf einzutreten. Zu diesem Zwecke wurde eine besondere Behörde geschaffen, welche im ganzen Lande eine große Zahl gewerblicher Schulen einrichtete, in denen auf das Zeichnen ganz besonderer Nachdruck gelegt wurde. In London aber wurde eine Anstalt ins Leben gerufen, welche das Interesse der weitesten Volkskreise für diese Sache erwecken und anspornen sollte. Mit einem Kostenaufwande von 1340000 Mark wurde das Kensington-Museum errichtet, welches eine reiche Sammlung mustergiltiger Gegenstände aller Art, aller Zeiten und Völker bergen sollte. Schon nach wenigen Jahren machten sich die Folgen dieser Bestrebungen bemerkbar. Bei den nächsten Ausstellungen stellte es sich heraus, daß der englische Gewerbfleiß dem französischen gewachsen war. Die Einfuhr kunst- gewerblicher Gegenstände nach England hatte sich wesentlich veringert; ja es machte sich bereits eine Ausfuhr nach Frankreich bemerkbar. 2. Auch in Deutschland erkannte man, daß dem Handwerk neue Bahnen eröffnet werden mußten und ahmte deshalb das Vorgehen der Engländer nach. Im Jahre 1867 wurde das Königliche Kunstgewerbe-Museum in Berlin begründet. Es bildete zuerst einen Teil des „Deutschen Gewerbemuseums". Unter dem besonderen Schutze des preußischen Kronprinzen entwickelte sich die Sammlung rasch. Das kronprinzliche Paar stellte leihweise wertvolle Gegen- stände zur Verfügung, und auf Veranlassung des Kronprinzen bewilligte die Staatsregierung einen Betrag von 45000 Mark, für welchen auf der Pariser Weltausstellung (1867) etwa 1000 Gegenstände angekauft wurden. Das war der Grundstock der Sammlung. Das Königliche Handelsministerium erwarb im Jahre 1869 die kunstgewerbliche Sammlung des Freiherrn von Minutoli in Liegnitz für 150000 Mark. Sie wurde zunächst abgesondert verwaltet; nach drei Jahren wurde eine Sammlung von Steingutwaren mit ihr ver- einigt. Im Jahre 1874 war die hervorragendste Erwerbung zu verzeichnen. Für 660 000 Mark wurden 36 Stücke vorzüglicher Silberschmiedearbeit aus dem 15. und 16. Jahrhundert angekauft. Sie waren ein kleiner Rest aus dem Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg, dem größten in Deutschland erhaltenen Schatz alter Silberarbeit. Dieses Silberzeug giebt ein Bild von dem künstlerischen Reichtum, mit welchem ehemals die Rathäuser der deutschen Städte ausgestattet waren. Im Jahre 1610 besaß Lüneburg

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 158

1900 - Essen : Baedeker
158 für die Schiffahrt. An des Vaters Schreibtisch und auf der Mutter Schoß eignete sich der scheue, kränkliche Knabe die ersten Kenntnisse an; nur vor- übergehend besuchte er die Stadtschule. Aus einsamen Wanderungen ließ der nachdenkliche James die Naturreize seiner Heimat — das in den Fjorden brandende Meer, die dunkeln, träumerischen Hochlandsseeen, die von Heide- kraut und Ginster überwucherten Höhen, mit ihren Sturzbüchen und friedlich weidenden Herden — auf sich einwirken. Dieser tiefinnere Verkehr mit der Natur steigerte die lebhafte Einbildungskraft des Jünglings. Im Jahre 1753 besuchte er eine Freundin seiner Mutter in Glasgow. Schon nach einigen Wochen bat die würdige Frau Watts Mutter: „Nehmen Sie, ich bitte Sie, ihren Sohn sobald als möglich wieder nach Greenock zurück! Jeden Abend spinnt er eine Unterhaltung an, in die er mit unerschöpflicher Erfindungsgabe kleine, spannende Erzählungen zu mischen weiß. Meine ganze Familie lauscht mit solcher Aufmerksamkeit, daß man das Summen einer Fliege hört. Ein Teil der Nacht verstreicht, ohne daß wir es gewahren, und während des Restes können wir keine Ruhe finden." So kehrte Watt zu den Eltern zurück. Mehr und mehr versank er in einen ziellosen, träumerischen Zustand. Chemie, Physik und Medizin schienen ihm weit mehr unerschöpfliche Quellen seines grübelnden Nachdenkens als Wissensgebiete zu sein. Eines Tages fuhr ihu seine Tante unwillig an: „James, ich habe nie einen trägeren Burschen gesehen als dich. Nimm doch wenigstens ein Buch in die Hand! Seit einer Stunde hast du kein Wort gesprochen. Nichts hast du gethan als den Deckel der Theekanne abgehoben und wieder ausgesetzt, hast in den Dampfstrahl bald eine Untertasse, bald einen Theelöffel gehalten und stumpfsinnig die Tropfen betrachtet, die sich bildeten. Das heißt doch seine Zeit übel anwenden!" Die wackere Frau ahnte nicht, daß in diesem Augenblicke in Watts Geist ein weltbewegender Gedanke aufkeimte — die Verdichtung des Dampfes in einem besonderen Behälter als Hanptbedingung für die Brauchbarkeit der Dampfmaschine. Bald erwachte in Watt wieder die Liebe zur Mechanik, die er schon als kleiner Knabe gezeigt hatte, als er sich und seinen Gefährten Spielzeug ausbesserte oder neu anfertigte. Im Alter von 19 Jahren machte er sich ans den Weg nach London, um sich dort als Mechaniker auszubilden. Schon als Lehrling verfertigte er die feinsten mathematischen Werkzeuge. Nach Jahres- frist kehrte er in seine Heimat zurück und fand in Glasgow Beschäftigung. Er wurde beauftragt, die astronomischen Instrumente der dortigen Universität instand zu setzen. Da er seine Aufgabe zur größten Zufriedenheit der Uni- versitätslehrer löste, so entschloß er sich, eine mechanische Werkstatt in Glas- gow zu eröffnen. Weil er aber weder der Sohn eines Glasgower Bürgers, noch als Lehrling zunstberechtigt war, so widersetzten sich die Zunftmeister seinem Vorhaben. Da nahmen sich die Universitätslehrer seiner an und ver- schafften ihm eine Werkstätte im Universitütsgebände. Hier stellte er still und zurückgezogen mehrere Jahre lang mathematische und astronomische Instrumente her. Häufig suchten ihn die Männer der Wissenschaft in seiner niedrigen Werkstatt auf. Nicht allein die Geschicklichkeit des jungen Mechanikers zog sie an, sondern auch seine tiefen, vielseitigen Kenntnisse und die bescheidene Anmut, mit der er die trockensten Dinge zu behandeln verstand. 2. Damals war es bereits dem Messerschmied Newcomen gelungen, den sogenannten Papinschen Topf zu einem mit Kolben arbeitenden Dampfmotor umzuwandeln. Indessen mußte bei seiner Maschine der Dampf, welcher den

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 236

1900 - Essen : Baedeker
236 blieb als Angestellter im Dienste seines bisherigen Geschäftsherrn, bei dem er übrigens wohl gelitten war. „Ich fürchte," sagte er, „ich habe nicht die persönlichen Eigenschaften, die zur selbständigen Leitung eines Unter- nehmens erforderlich sind. Deshalb bleibe ich lieber in meiner bescheidenen Stellung und werde versuchen, das Meinige durch Fleiß und Sparsamkeit zu vermehren. Das geht zwar langsam, ist aber sicherer." Kurze Zeit nachher verließ ich Nürnberg, und seitdem hörte ich lange nichts mehr von meinen Freunden. Aber als ich nach einigen Jahren auf einer Reise nach Nürnberg kam/ suchte ich sie ans und fand sie in sehr ungleicher Lage. Der erste und dritte hatten zwar ihre Rechnung gefunden und waren beide zufrieden. Aber der letztere war noch immer der bescheidene Handlungsgehilfe von ehedem, während der erstere eine bedeutende Stellung in der Nürnberger Handelswelt einnahm. Er hatte es verstanden, in seiner Fabrik jeden Mann und jede Maschine an die Stelle ihrer größten Leistungsfähigkeit zu setzen, und er wußte unter der Unmenge der Nürnberger Spielzeugartikel immer diejenigen zu treffen, die gerade den besten Absatz fanden. Dann handelteer mit raschem Entschluß und ruhiger Ausdauer. —Dem Leinenhändler dagegen war es nicht geglückt. Er hatte sich zwar alle Mühe gegeben, gute Ware zu führen und zu billigem Preise zu liefern; aber die Zeitverhältnisse waren für ihn ungünstig. Denn während er mit Leinen handelte, wandte sich der Verbrauch allgemein den billigen Baumwollstoffen, namentlich dem Schirting zu, welcher ebenso weiß und hübsch wie das Leinen ist. Es half ihm nichts, daß er nicht müde wurde, den Leuten die guten Eigenschaften des Leinens, seine größere Haltbarkeit und sein reineres Weiß immer und immer wieder anzu- preisen. Sie behaupteten sogar, das Leinen sei ihnen unangenehm auf der Haut, und kauften nichts. Nachdem er seine Ersparnisse zugesetzt, war er genötigt, sein Geschäft zu schließen, und behielt noch eine bedeutende Schulden- last zum Andenken daran. „Ich möchte heute wohl mit dem Fabrikherrn tauschen," sagte der Handlungsgehilfe, als ich Abschied von ihm nahm, „aber ich weiß nicht, ob ich es immer thun möchte. Denn sein großer Betrieb birgt für ihn auch eine ungeheure Gefahr." Nach H. Mahraun. *168. Werkzeug und Maschine. 1. Jede Arbeit erfordert körperliche od,er geistige Anstrengung oder beides zugleich. Der Mensch empfindet die Verminderung der Anstrengung als eine Annehmlichkeit, die er mit Hilfe des Verstandes herbeizuführen strebt. Schon frühzeitig haben die Menschen wahrge- nommen, dass der Boden mehr hervorbringt, wenn er gründlich bearbeitet wird. In die weiche Erde ein Loch zu drücken, um ein Samenkorn hineinzusenken, das vermochte der Finger; aber weder seine Kraft, noch seine Gestaltung reichte aus, um den harten Boden genügend zu lockern. Dazu bediente sich der Mensch eines harten Gegenstandes, z. B. eines scharfkantigen Steines, eines Stückes Eisen, und so wurde er auf die Erfindung des Spatens und später des Pfluges geführt. Vergeblich bemühte er sich, mit dem Finger in eine Tierhaut, in Holz, Stein oder Eisen ein Loch zu bohren. Da formte er aus härteren Stoffen künstliche, scharf zugespitzte Finger, z. B. Nadeln, Pfriemen oder Bohrer, welche er mit der grösseren

7. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 249

1900 - Essen : Baedeker
249 wanderte die Ware zur Bohrmaschine, die mit Dampf getrieben und stets von denselben Arbeitern bedient wurde. Auch diese Leute hatten bereits eine grosse Sicherheit in ihrer Arbeit erreicht. Jetzt wurde ich in einen grossen Arbeitsraum geführt, in dem Frauen und Mädchen die Borsten sortierten. Aus grossen Haufen suchten sie die feinen und groben, die weissen und schwarzen Haare heraus und legten die gleichartigen in Häufchen vor sich auf Tische. Von da wanderten sie weiter, um in wohl noch 20 Unterabteilungen sortiert zu werden. Diese Arbeit wurde ebenfalls von weiblichen Arbeitern ausgeführt; denn es gehörten ja nur flinke Hände und scharfe Augen dazu, und die haben die Frauen. Der nächste Raum beher- bergte die eigentliche Bürstenbinderei, in der die Borsten eingesetzt wurden. Aber auch hier verfertigte nicht jeder Arbeiter alle Bürsten- sorten; sondern es waren Abteilungen gebildet für die groben, mittleren, feinen und feinsten Sorten, und jeder Abteilung waren dafür besonders geschickte Arbeiter zugewiesen. Diese blieben meistens dauernd in ihrer Abteilung und nur, wenn man merkte, dass ein Arbeiter an Geschicklichkeit zu- oder abnahm, versetzte man ihn in eine andere. Aber auch in der Binderei wurden viele Bürsten noch nicht ganz fertig, sondern ein grosser Teil ging noch einmal in die Tischlerei zurück, wo die Oberblätter aufgeleimt, verschraubt und die Politur vervollständigt wurde. Als ich später wieder einmal zu dem alten Bürstenbinder kam, schilderte ich ihm, was ich in der Fabrik gesehen hatte. ,,Es ist kein Wunder,“ sagte der alte Meister nachdenklich, „dass ich mit denen nicht mehr mitkommen kann; denn eine solch geschickte Arbeits- teilung ist in meiner Werkstatt gar nicht ausführbar, weil ein Handwerker so viele Gehilfen gar nicht haben kann. Ich muss eben alle Arbeit selber machen, und deshalb geht sie nicht so schnell von statten. Ich glaube wohl nicht, dass meine Bürsten schlechter sind, als die in der Fabrik hergestellten; aber ihre Herstellung kostet mich weit mehr, und da ich sie zu gleich niedrigem Preise verkaufen muss, so verdiene ich weniger daran als der Fabrikant. Das ist der Grund, weshalb ich und so mancher Handwerker heute nicht mehr vorwärts kommen kann.“ Nach H. Mahraun. *175. Handwerk und Fabrikwesen. 1. Wer wollte es leugnen, daß die Erfindung der Maschinen und die Gründung der Fabriken bedeutsame Folgen für das Handwerk gehabt haben! Auf den ersten Blick scheinen diese Folgen nur verhängnisvoll zu sein; denn der Fabrikbetrieb hat dem Handwerksbetrieb gegenüber handgreifliche Vorteile. Die Fabrikherren vermögen mit Hilfe ihrer Maschinen und infolge der bedeutend erweiterten Arbeitsteilung Unmassen von Waren zu billigen Preisen auf den Markt zu werfen; ihnen steht ein großes Kapital zu Gebote — wie können die Handwerksmeister mit ihnen in Wettbewerb treten! Wer mag noch die Erzeugnisse der ehrbaren Meister kaufen, wenn dieselben Waren in zahlreichen Fabriken zu Spottpreisen hergestellt werden. Thatsächlich sahen sich durch die Einführung der Maschinen viele Handwerksmeister gezwungen, ihre Selbständigkeit aufzugeben und als Fabrik-

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 176

1900 - Essen : Baedeker
ohrenzerreißendes Getöse erfüllte den Saal. Ich sah zu. wie ein Webstnhl arbeitete. Eine Anzahl von Kettenfaden, ein sogenanntes Webfach, hob sich empor; an jeder Seite des Stuhles war ein Schläger angebracht; einer schlenderte den „Schützen", welcher eine Spule mit dem Einschlagfaden enthält, in der Querrichtnng durch die Kette. Nach dem Schuß schlug ein Nahmen den Einschlagsaden gegen das bereits fertige Gewebe an, worauf sich ein anderes Webfach hob und der andere Schläger einen neuen Schuß erfolgen ließ, und so ging es taktmäßig weiter. Vergeblich bemühte ich mich, die Einrichtung des Webstuhls ein wenig zu ergründen. Mein Führer sagte, der Mechanismus sei so zusammengesetzt, daß es wohl einiger Fig. 14. Leim- und Tr o ctenm as ch ine aus der „Sächsischen Webstuhlfabrik" (L. S ch ö n h e r r) in Chemnitz. Stunden bedürfe, um einem Laien das kunstvolle Ineinandergreifen so vieler Einzelteile zu erklären, auch wenn ihm der einfache Handwebstuhl bereits be- kannt sei. 3. Jetzt wollte ich mich dankend verabschieden; allein der Beamte versetzte: „Sie halten wohl das von den Webstühlen kommende Tuch für fertige Ware? Dazu fehlt noch viel; allein Sie werden wohl ermüdet sein." „O nein, ich möchte Sie nur nicht allzusehr in Anspruch nehmen," erwiderte ich. „So folgen Sie mir, damit Sie auch noch von der Zubereitung oder Appretur des Tuches einen Begriff bekommen. Diese Mädchen hier entfernen aus dem rohen Tuch alle Unreinheiten, wie Wollfasern und Knötchen, und dann wandert es vom obersten Stockwerk des Gebäudes ins Erdgeschoß." Schnell hatte uns ein Aufzug hinabbefördert, und ich stand bald vor einer Waschmaschine, in welcher die Fäden des Tuches den Leim verloren, der sie für das Weben widerstandsfähiger gemacht hatte. Zugleich verfilzten sie sich so ineinander, daß sie kaum mehr zu unter- scheiden waren. „Bei Kammgarnstoffen," sagte mein Führer, „stndet eine solche Verstlzung weit weniger statt, weshalb bei ihnen die Fäden der Kette und des Einschlags viel deutlicher zu erkennen sind. Nach der Wäsche wird das Tuch gewalkt, indem es, nicht etwa flach ausgebreitet, sondern als ein Strang zwischen zwei Walzen unter starkem Druck hindurchgeführt wird, wodurch es sich ver- dichtet und verdickt." Jetzt ließ mich der Beamte beobachten, wie das Tuch in der Rauhmaschine ^ „gerauht" wird. Der durch das Walken auf der Oberfläche des Tuches ge- bildete Wollfilz wurde gelöst und nach einer Richtung gestrichen, indem das

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 251

1900 - Essen : Baedeker
251 verwenden konnte, mit dem Großbetrieb nicht zu konkurrieren; denn eine 4-pferdige Dampfmaschine erfordert nicht viel weniger an Betriebskosten als eine 20-pferdige. Seitdem aber große Elektricitätswerke nach Belieben Kraft abgeben, kann ein Handwerker z. B. sie Pferdekraft entnehmen und braucht dafür kaum mehr zu bezahlen, als der 16. Teil des Preises für eine ganze Pferdekraft beträgt. Jeder Schneider besitzt heutzutage eine Nähmaschine; der Bäcker bedient sich einer Maschine zum Zerlegen des Teiges; der Schuh- macher wendet zum Herausschneiden der Sohlen aus dem Leder, zum Walzen und Pressen des Leders u. dgl. besondere Maschinen an. Eine solche Verwendung der Maschinen führt allerdings leicht dahin, daß mancher Klein- betrieb sich allmählich in einen Großbetrieb umwandelt, besonders wenn Motoren in Anwendung kommen. So giebt es in Paris, London und Nord- amerika großartige Schuhfabriken, in welchen jede Verrichtung durch besondere Maschinen geschieht, die durch Dampfkraft getrieben werden. Je mehr freilich die Maschinen in die Werkstütte des Handwerkers ein- dringen, desto größer wird die Gefahr, daß zugleich die Arbeitsteilung, mehr als es wünschenswert ist, dort einzieht js. Nr. 169). Dadurch sind die Handwerker einseitiger Ausbildung ausgesetzt; sie lernen zwar einzelne Teile sorgfältig her- stellen, nicht aber ein Ganzes von Grund aus bearbeiten und zusammensetzen. Da- mit nun diese Einseitigkeit vermieden wird, sind in neuerer Zeit Lehrwerkstätten errichtet worden, in welchen die Unterweisung des Meisters ergänzt werden soll. Der Meister kann es oft beim besten Willen nicht so einrichten, daß die dem Lehrling aufgetragenen Arbeiten einen lückenlos aufgebauten Lehrgang darstellen; vielinehr müssen die eingehenden Bestellungen für die Beschäftigung des Lehrlings maßgebend sein. In den Lehrwerkstätten nun wird den Lehrlingen Gelegenheit zu regelrechter praktischer Arbeit geboten, mit der sich eine geregelte Unterweisung verbindet. Außerdem erhalten die Zöglinge Unterricht im Zeichnen und Rechnen, in Natur- und Maschinenlehre und in der Buchführung. Solch eine nicht nur für Handwerks-, sondern auch für Fabriklehrlinge segensreiche Einrichtung besteht schon seit dem Jahre 1882 in Remscheid, und auch die preußische Eisenbahn-Verwaltung hat Lehrwerk- stätten ins Leben gerufen (s. Nr. 225). Handwerk und Fabrikwesen haben somit keinen Grund, einander feindlich gegenüberzustehen; denn beide haben viele Berührungspunkte; beide sind Mächte, welche das Kulturleben der Menschheit nicht entbehren kann. Nach Oskar Pache u. a. *176. Ein betriebsamer Meister. Im sächsischen Erzgebirge lebte ein Zimmermeister, der die Kunst, die Umstände auszunützen, so trefflich verstand, dass er in ver- hältnismässig kurzer Zeit ein reicher Mann wurde. Da das Zimmer- geschäft in der dortigen Gegend nicht sonderlich lohnend ivar, so fing er nebenbei einen Holzhandel an. Bald aber sah er ein, dass sich dieser Nebenenverb in dem holzreichen Landstrich nur rentieren könnte, wenn er selber in einer Holzschneidemühle die Holzstämme zu Brettern und Balken verarbeitete. Zur Anlage einer Schneidemühle besass der Zimmer- mann aber nicht genug Kapital. Dennoch gab er seinen Plan nicht auf, sondern bestimmte einen benachbarten Mühlenbesitzer dazu, an einem Bergbache eine Schneidemühle zu bauen, die er dann pachtete. Um aber das rohe Holz aus dem Walde, das bearbeitete nach der Stadt zu fahren,

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 258

1900 - Essen : Baedeker
258 für die Verbindlichkeit der Genossenschaft mit dem Betrage von 500 Mark (beschränkte Haftpflicht). Ans der Zahl der Genossen wird ans beiderseitige halbjährige Kündigung der Platzmeister gewählt, der u. a. das Lager- und Verkaufsbuch des Rohstofflagers führt. Alle sechs Monate erfolgt Lager- aufnahme und Prüfung der Bücher und Kasse durch den aus 5 Personen bestehenden Aufsichtsrat, der seine Aufgaben ehrenamtlich verrichtet/' In der Geschäftsordnung ist u. a. festgesetzt: „Der Genuß des Branntweins ist ans dem Grundstück der Genossenschaft unter allen Umständen streng verboten, desgleichen das Tabakranchen bei Strafe von 3 Mark. Der Maschinenmeister hat die Aufsicht über den gesamten Maschinenbetrieb und über die im Maschinenranm beschäftigten Arbeiter zu führen. Die Benutzung der Maschinen erfolgt nach Maßgabe der Anmeldung. Wer eine Maschine für bestimmte Stunden bestellt, hat den entsprechenden Satz zu zahlen, auch wenn er keinen Gebrauch von der Maschine macht. Ein Buchhalter, der ein kaufmännisch gebildeter, durchaus zuverlässiger und tüchtiger Mann sein muß, führt als Beamter der Gesellschaft deren Bücher und Kasse." Der dreistöckige Holzschuppen der Genossenschaft ist mit einem Industrie- geleise durch eine Ladebühne verbunden. Für die Mitglieder sind Schuppen zur privaten Benutzung erbaut. In der Maschinenhalle, die im Winter durch Dampfheizung erwärmt und durch elektrisches Licht erleuchtet wird, sind 14 Maschinen aufgestellt, die durch eine 35-pferdige Dampfmaschine getrieben werden. Täglich werden nur drei Centner Kohlen verbraucht, da auch die Holzabfülle verfeuert werden. In dem neben der Halle befindlichen Trocken- raume, zu dessen Erwärmung ein Teil der bereits benutzten Dämpfe dient, herrscht eine durchschnittliche Wärme von 550 6. Im Leimraum befinden sich durch Dampf erhitzte Vorrichtungen zum Anwärmen des Holzes und ein ständig warm gehaltener, großer Leimtopf. Die Hölzer wurden gegen einen Aufschlag von 5—8% abgegeben, und doch verdiente die Genossenschaft allein am Holzverkanf 5492 Mark. Für die Benutzung der Maschinen wurden über 9000 Mark eingenommen. Nach achtmonatlichem Bestehen konnte die Gesellschaft ans das Maschinen- konto 2684 Mark abschreiben, dem Reservefonds 1316 Mark überweisen und den Mitgliedern auf die eingezahlten Anteile einen Gewinn von Olso/o ver- güten; außerdem wurde ein Rabatt von Oftso/o auf beanspruchte Maschinen- arbeit und Holzentnahme gewährt. Zur Erhöhung der technischen und geschäftlichen Tüchtigkeit der Hand- werker sind Meisterkurse eingerichtet worden, in welchen besonders auf Fachzeichnen, Modell- und Maschinenkunde sowie auf Buchführung Wert gelegt wird. Gegner der Genossenschaften behaupten, daß durch sie der Handwerker gezwungen werde, seine Selbständigkeit aufzugeben; allein dieser Einwurf ist unbegründet. Kein Mitglied ist verpflichtet, seine geschäftlichen Bedürfnisse bei der Gesellschaft zu decken. Die Genossenschaft will nur das vermitteln und beschaffen, wozu die Kraft des Einzelnen nicht ausreicht, um seine Selbständigkeit'zu erhalten. Die Osnabrücker Tischlermeister fühlen sich jetzt frei und unabhängig ans eigenem Grund und Boden. Schon regt es sich auch an andern Orten, und so ist für das gesamte Handwerk ein erfreuliches Emporblühen zu erwarten Nach C. I. northaus.
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